Zweizeilige Sumpfzypresse Taxodium distichum
(auch Sumpf-Eibe genannt)
Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae)
Im Alten Botanischen Garten stehen drei Sumpfzypressen am unteren Teich. Zwei von ihnen sind 23 m hoch, eine weitere 14 m (Stand 2020).
Die Heimat der Sumpfzypresse ist das südöstliche Nordamerika, die Sümpfe des Mississippi-Deltas und die feuchten Niederungen der Everglades in Florida. In Europa wurde sie 1640 eingeführt. Sie wird gerne an Ufern von stehenden Gewässern angepflanzt.
Taxodium distichum war bereits im Tertiär auch in Europa weit verbreitet und bildete neben den Mammutbäumen die Grundlage der Braunkohle-Vorkommen. In einigen Braunkohlerevieren sollen auch noch gut erhaltene Baumstümpfe der Art gefunden worden sein.
Habitus
Die Sumpfzypresse kann eine Wuchshöhe von bis zu 35 m erreichen und einen Stammumfang von 5 m und bis über 700 Jahre alt werden. Sie besitzt eine pyramidale Krone, die im Alter abgerundet ist. Die Borke ist hell rötlichbraun bis graubraun, mit zahlreichen senkrechten und spiralig verlaufenden Furchen und Fasern, die sich ablösen.
Blätter
Die Sumpfzypresse ist ein sommergrüner Baum. Der Blattaustrieb beginnt sehr spät im Juni. Die Nadelblätter sind bis zu 2 cm lang, lanzettförmig zugespitzt, wechselständig, an den Kurztrieben gescheitelt, an den Langtrieben spiralig angeordnet. Sie sind zunächst frischgrün, später dunkeln sie deutlich nach. Auf der Unterseite tragen sie zwei graue Bänder. Im Herbst wirft der Baum gelbe bis kupferrote, dann dunkelbraune benadelte Kurztriebe ab.
Blüten
Am ehesten fallen die etwa 5 cm langen männlichen Blütenstände auf, die sich im März bis zur Länge von 8 bis 10 cm strecken und im April gelblich werden. Die weiblichen Blüten sind 2 mm lang und unscheinbar.
Zapfen
Die Zapfen sind kugelförmig, kurz gestielt, etwa 3 cm lang mit wenigen Schuppen und einem Dorn in der Mitte und zur Reife zerfallend.
Wurzeln/Atemknie
An älteren Exemplaren, die in sehr feuchtem Boden oder im Wasser stehen, bilden sich Wurzelauswüchse aus schwammigem Gewebe, sogenannte Atemknie (Pneumatophren). Diese markanten Auswüchse des Wurzelsystems, die senkrecht aus dem Erdboden ragen und in Gegenrichtung der Schwerkraft wachsen, also negativ-gravitrop, sind bei uns meist nur bis etwa 50 cm hoch, in der Heimat der Sumpfzypresse erreichen sie Ausmaße von 1 bis 2,5m Höhe. Diese Atemknie ermöglichen wohl den Gasaustausch der im Wasser stehenden Wurzeln und dienen gleichzeitig zur Verankerung des Baumes im Boden.