Herzlich Willkommen!
Die Besonderheiten des Alten Botanischen Gartens in Kiel
Der Botanische Garten wurde 1884 eröffnet und liegt nördlich der Innenstadt in unmittelbarer Nähe zur Kieler Förde, der Kunsthalle und den Unikliniken.
Dank der Initiative des Vereins zur Erhaltung und Förderung des Alten Botanischen Gartens existiert der Garten noch heute und ist in seiner Gesamtheit ein Natur- und Kulturdenkmal.
Das ca. 2,5 ha große hügelige Gelände zeichnet sich aus durch einen teilweise sehr alten Gehölzbestand von einzigartiger Schönheit, geprägt durch exotische Pflanzen wie dem Küstenmammutbaum und einem der ältesten und höchsten Urweltmammutbäume des europäischen Festlandes, einem bedeutenden Ginkgobaum,
einem seltenen Amur-Korkbaum, einem beachtlichen chinesischen Surenbaum und einer Gruppe von über 20 Meter hohen Sumpfzypressen.
Verschlungene Pfade führen den Besucher zu unterschiedlichen Kleinbiotopen, vorbei an Hängen mit einer Vielzahl von Sträuchern, Stauden, Zwiebel- und Knollengewächsen mit, vor allem im Frühjahr, außergewöhnlicher Blütenpracht.
Seit Gründung des Fördervereins wurden mehr als hundert interessante und schöne Gehölze gepflanzt. Darunter befinden sich Magnolien, Japanische Zierkirschen, Schneeballarten und Rhododendren, Japanische Sicheltanne, Japanische Schirmtanne und Chinesische Spießtanne.
Auf dem höchsten Punkt des Gartens wurde 1891 ein Aussichtspavillon mit schmiedeeiserner Krone errichtet.
Der achteckige Backsteinbau bietet von seiner Aussichtsplattform einen schönen Ausblick über den Garten und auch bis über die Kieler Förde.
Südwestlich des Pavillons befindet sich das Topfhaus, das 1884/85 zusammen mit dem Botanischen Institut entstanden ist.
Es wird seit 2016 auf Initiative der Topfhaus-Stiftung Kiel und dank großzügiger Spenden restauriert.
Eine kleine Holzbrücke führt über den Teich zum ehemaligen Pumpenhäuschen, ein kleines Fachwerkgebäude, das heute als Gerätehaus dient.
Das 1906 im Fachwerkhausstil erbaute ehemalige Haus des Garteninspektors beherbergt seit 1998 das Literaturhaus Schleswig-Holstein, in dem regelmäßig Lesungen stattfinden.
Wenn die Zweige Wurzeln schlagen …
Wenn die Zweige Wurzeln schlagen
Wachsen, grünen, Früchte tragen
Möchtest du dem Angedenken
deines Freunds ein Lächeln schenken
Und wenn sie zuletzt erfrieren
weil man sie nicht wohl verschanzet
will sich’s alsobald gebühren
daß man hoffend neue pflanzet.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.
Friedrich Hölderlin (1770-1843)
In den kleinsten Dingen zeigt die Natur
die allergrößten Wunder.
Carl von Linné (1707-1778)
Arboretum/Gehölzsammlung

Wie heißt dieser immergrüne Baum?
-> Sequoiadendron giganteum
-> Sequoia sempervirens
-> Taxodium distichum
-> Metasequoia glyptostroboides
Heil- und Arzneipflanzen

Zaubernussgewächse (Hamamelidacea)
- blüht im Winter
- gegen Entzündungen und Juckreiz
- Höhe bis ca. 5m
- Frosthärte bis -10°
-> weitere Heil- und Arzneipflanzen
Giftpflanzen

Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
- mehrjährige Zwiebelpflanze
- Blütezeit: Februar-März
- Samen verbreitet durch Ameisen
- giftig, unter Naturschutz
-> weitere giftige Pflanzen
Insektenhotel, in Nische vom Pavillon

Unterschlupf-,
Nist- und
Überwinterungshilfe
für die kleinen
Nützlinge. -> siehe hier
-> insektenfreundliche Pflanzen
Aktuell besonders sehenswert:

Spargelgewächse (Asparagaceae)
- auch Sternhyazinthe genannt
- 2-4 grundständige Laubblätter
- Blüte innen weiß, außen blauviolett
- Kapselfrucht mit kugeligen Samen
- vermehrt sich durch Selbstaussaat

Spargelgewächse (Asparagaceae)
- Herkunft: Türkei, Kaukasus, Iran
- Stängel mit 1-3 Blüten
- Blüten etwas glockig u. nickend
- Standort: schattig bis halbschattig
- Selbstaussaat und durch Ameisen

Spargelgewächse (Asparagaceae)
- Blüten traubig angeordnet
- zwei Blätter vorhanden
- Staubbeutel blau
- Herkunft: Mittelmeerregion
- Vermehrung durch Ameisen

Mohngewächse (Papaveraceae)
- ältere Knollen hohl
- Blüte violett oder weiß
- Blätter doppelt 3-teilig
- Fruchtschoten vielsamig
- kleiner rückwärtsweisender Sporn

Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- blüht Januar-März
- überdauert mittels Sprossknolle
- Blüten nur bei Sonnenschein geöffnet
- früher Nektar-und Pollenlieferant

Liliengewächse (Liliaceae)
- 6 Blütenblätter (Perigon)
- braucht ausreichend Feuchtigkeit
- Nektar für Fliegen und Käfer
- Samenverbreitung durch Ameisen

Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- ausdauernde krautige Pflanze
- Blütezeit: März - Mai
- Blüten hell- bis gelbgrün
- Blätter 7- bis 11-fach geteilt
- giftig, früher Heilpflanze

Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- auch Christrose/Lenzrose genannt
- ausdauernde krautige Pflanze
- blüht im Winter/Vorfrühling
- ausgesprochen winterhart
- giftig

Hartriegelgewächse (Cornaceae)
- Blüten vor Laubaustrieb
- kleine gelbe Blütendolden
- mehrere Blüten von Hochblättern umgeben
- essbare rote Früchte
- für Marmelade, Kompott, Saft

Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
- ausdauerndes Zwiebelgewächs
- Stängel trägt eine Blüte
- Blütenblätter gleichlang
- an Spitzen gelbgrüne Flecken
- giftig, unter Naturschutz

Birkengewächse (Betulaceae)
- einhäusig
- männliche Kätzchen
- rote winzige weibl. Blüten >>
- blüht Februar-April
- einheimisch

Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
- immergrüner Strauch
- blüht erst im Winter
- bedingt winterhart
- dunkle glänzende Früchte

Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)
- Blütezeit: März-April
- duftende gelbe Blütenähren
- rote Staubbeutel
- Heimat: Japan, Taiwan

Aronstabgewächse (Araceae)
- besonderer Bestäubungsmechanismus
-> Kessel-Gleitfalle
- walnussgroßes Rhizom (Wurzelstock)
- rote, giftige Früchte

Ölbaumgewächse (Oleaceae)
- blüht Dezember-April
- Blüte vor Blattaustrieb
- 5-6 verwachsene Kronblätter
- Herkunft: China